Gleßbrunnen
Die Gleßbrunnen sind fünf miteinander verbundene 5-9 m tiefe Quelltöpfe, denen die hellglänzende Wasseroberfläche den Namen gab (Gleßbrunnen, im Dialekt Gleißbrunnen = gleißende, glänzende Brunnen). Es handelt sich um die stärkste Quelle im Eichstätter Raum.
Mit natürlichem Druck (artesisch) strömen ca. 700 l in der Sekunde aus so großer Tiefe, so dass die Temperatur im Sommer wie im Winter zehn Grad beträgt, und auch in den größten Dürrejahren der Quellfluss unverändert bleibt. Das Wasser ist Regenwasser, das vor mehr als tausend Jahren fiel und im Jurakarst versickerte; an den Gleßbrunnen steigt es durch Spalten des Jura-Karstes auf und durchbricht - da es unter hohem artesischem Druck steht - die sonst undurchlässige Deckschicht. Das Wasser hat eine ausgezeichnete Qualität; die Stadt Ingolstadt kaufte deshalb die Gleßbrunnen 1964 als Trinkwasserreserve und ließ um sie ein Wasserschutzgebiet festlegen. In dem moorigen Gelände um die Quellen, in dem gelb blühende Wasser-Schwertlilien, zwei Knabenkraut-Arten und als Kostbarkeit auch der Lungenenzian wachsen, brüten Kibitze und Braunkehlchen; auch der rote Milan und selbst der größte einheimische Schnepfenvogel, der in Bayern vom Aussterben bedrohte Große Brachvogel, kommen dort vor. Auf dem Wasser der Quellen selbst lebt eine seltene Art von Wasserläufern (Wasserhexen), Relikte der Eiszeit, die es sonst nur noch in einigen Gebirgsseen gibt.
Die tiefen Quellschlünde, deren hellblau schimmerndes Wasser von der schwarzen Tönung der Wände geheimnisvoll absticht, sind von einer Sage umrankt. Danach soll ein Bauer aus Wolkertshofen in den Quellen ertrunken sein, ohne daß sein Leichnam gefunden wurde; wenn aber Pest, Krieg oder Hunger dem Lande drohen, steigt der Tote bis zur Brust im Brunnen auf und ruft: "Leut' bet's". Dann geht er wieder unter.
Die Gleßbrunnen befinden sich mitten in einem Wiesenbrütergebiet. Bitte bleiben Sie deshalb auf den Wegen und leinen Sie Ihren Hund an. Dies gilt speziell in der Brutzeit von 01. März bis 15. Juli.
Lage
Die Gleßbrunnen befinden sich zwischen Nassenfels und Wolkertshofen. Sie liegen etwas versteckt im Auwäldchen. Über einen Feldweg kann man zu den Gleßbrunnen gelangen.
Ein Besuch lässt sich gut mit der 8 km langen Wanderroute "Mühlenrunde im Schuttertal" kombinieren. Parkmöglichkeiten gibt es in Wolkertshofen (beim Spielplatz), Nassenfels (an der Burg oder beim Edeka) oder in Egweil (am Sportplatz).
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