Speckberg

Der Speckberg ist ein Juraplateau, das sich spornartig von Norden nach Süden in das Schuttertal schiebt und mit einem steilen Hang nach Westen und Süden abfällt. Entstanden aus ehemaligen Weideflächen, ist er heute wie das Zeller Hartl ein Trockenrasengebiet mit einer artenreichen Pflanzen- und Kleintierwelt.

Der Fund eines Faustkeils und anderer steinzeitlicher Geräte ließ zu Anfang der sechziger Jahre den Nassenfelser Schulleiter Oswald Böhme den Speckberg als altsteinzeitliche Jagdstation erkennen. Von der Natur begünstigt, war der Speckberg wie geschaffen für die Jagd und ein Lager der eiszeitlichen Jäger. Günstige Sonneneinstrahlung, trockener Untergrund, gute Aussicht für die Jagd auf Großwildherden, die Nähe des Wassers (Schutter) und nahegelegene Rohmaterialvorkommen (Hornstein) lockten seit mindestens 70.000 Jahren den Menschen an.

Es kann aber durchaus auch angenommen werden, dass sich schon vor 500.000 Jahren Menschen auf dem Speckberg aufhielten. Untersuchungsergebnisse aus dem benachbarten Attenfeld legen dies nahe. Bei den Grabungen in den Jahren 1964 bis 1968 wurde eine Vielzahl von Steingeräten und eine Unmenge von Absplissen geborgen. Diese waren bei der Herstellung der Werkzeuge und Waffen entstanden. Insgesamt etwa 300.000 Steinartefakte.
Hergestellt wurden diese Geräte meist aus Hornstein (Silex), die Faustkeile aus Quarzit. Sie stammen aber nicht nur vom Neandertaler, der über 30.000 Jahre immer wieder auf dem Speckberg anzutreffen war, auch der Jäger der späten Eiszeit, der nacheiszeitliche Sammler der mittleren Steinzeit, der Mensch der Jungsteinzeit und der bronzezeitliche Mensch hinterließen ihre Spuren.
Dem Speckberg kommt eine besondere Bedeutung zu: Er ist die erste ergrabene altsteinzeitliche Freilandstation Süddeutschlands und gilt als "die größte und bestuntersuchte altsteinzeitliche Freilandfundstelle in Bayern".

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